FF Horst

Gefahrgutübung am 07.09.2013

Kritischer Bericht über die Gefahrgutübung am Bahnhof Fischerhof in Hannover

Am 07.09.2013 fand eine groß angelegte Übung der Gefahrgutzüge aus Ronnenberg und Gehrden auf dem Bahngelände "Fischerhof" in Hannover statt.

Da die DEKON Stufen I + II und III (Dekontermination) aufgebaut werden sollten, waren die DEKON Einheit der FF OUE und der 4. Einsatzzug des DRK in die Übung eingebunden worden. Das TLF Horst gehört zum DEKON-Zug der 1. Kreisfeuerwehrbereitschaft und hat die Aufgabe für eine schnelle Not-DEKON zu sorgen und zusätzlich das Wasser für die DEKON-Duschen in den verschiedenen Zelten bereitzustellen. Außerdem unterstützen wir nach erfolgtem Aufbau die Einsatzkräfte der FF OUE beim Reinigen und Abtransport der Verletzten.

Gefahrguteinsätze sind etwas Besonderes und schwieriges. Die erste Lageerkundung gibt dann meist erst Aufschluss über den Stoff und über die daraus resultierenden Maßnahmen.

Genau so eine Lage wurde hier nachgestellt. Es gab eine Meldung über Verletzte an der Bahnanlage und es gab von unserem Bereitstellungsplatz aus auch deutlich hörbare Detonationsgeräusche.

Als erstes fuhr ein RTW die Einsatzstelle an. Dieser hatte offensichtlich die Gefahr des Stoffaustrittes unterschätzt und fuhr viel zu weit in den Gefahrenbereich ein. Nach während der Rettung der Verletzten und den ersten Behandlungsversuchen durch die RTW Besatzung kam es zu einer weiteren Detonation und so erhöhte sich die Zahl der Verletzten um vier, denn der erste CSA-Trupp der Feuerwehr war gerade vor Ort eingetroffen und wurde ebenfalls von der heftigen Reaktion des noch unbekannten Stoffes überrascht.

Die FF Ronnenberg-Ditterke baute ihre vorhandene DEKON Stufe I auf und sollte so die Not-DEKON sicherstellen.  Im späteren Verlauf sollte diese Stufe I durch die von uns gelieferte und betriebene Stufe II ergänzt werden und das DRK baute aus Platzgründen Ihre Stufe III gut 300 Meter entfernt auf.  Diese Entfernung erwies sich später als großer Nachteil, der viel Personal und Kraft kostete.

Die Übung war nicht gut vorbereitet. Das begann schon mit dem Bereitstellungsplatz, ging mit der Vorbesprechung weiter und endete mit der Tatsache, dass es nicht einmal Getränke für die "Gäste" gab. Als Michael uns Wasser aus dem ELW holen wollte, bekam er die Antwort: Finger weg, die sind privat.

Die Trennung Schwarz-Weißbereich klappte überhaupt nicht, die Mitglieder des Gefahrgutzuges schienen dieses Thema in ihrer Ausbildung noch nicht behandelt zu haben. Und leider hat es nicht einmal die Einsatzleitung gestört. Ganze Völkerwanderungen gingen zwischen Schwarz und Weißbereich hin und her als ob es diese Trennung nicht gäbe.

Einzelne Fahrzeugführer hatten den Fehler offenbar bemerkt, doch gegen die Masse kamen auch sie nicht an. Eigentlich hätte man die Übung kurz unterbrechen müssen und den Einsatzkräften die Lebensnotwendigkeit der Trennung erklären müssen um dann richtig weiter zu arbeiten. Das wäre dann ein Übungserfolg gewesen.

Schade um die Zeit und um diese Chance etwas lernen zu können. Ich hoffe wir lernen aus den Fehlern der anderen und machen es im Ernstfall besser.

 

Ich bin mir sicher, dass die Kameraden die zeitgleich beim Wasserski am Blauen See waren erheblich mehr Spaß hatten.<br>
Gruß Dirk